Viele Churer versuchten im Ausland ihr Glück. Die Auswanderung wurde offiziell durch die Stadt Chur gefördert. Auswanderungswillige konnten einen Antrag an die Stadtverwaltung stellen und erhielten einen Unterstützungsbeitrag. Grosse Auswanderungswellen folgten bei extremen Hungersnöten, so 1816/17, zwischen 1845-1855 und 1880-1885.
Kirchenbücher, amtliche Aufzeichnungen und Briefe erzählen von mühevoller Arbeit, von Schikanen, vom Heimweh und Überlebenskampf, vom traurigen Los oder frühen Tod der Mehrheit dieser Auswanderer. Einige waren erfolgreich und blieben in ihrer neuen Heimat, andere kehrten enttäuscht in die Schweiz zurück.
Auch Mitglieder der Familie Köhl wanderten aus. Zu erwähnen sind hier
Agenten von Auswanderungsgeschäften boten Ausreisewilligen entsprechende Reisearrangements an. Von Chur ging die Reise über Basel an einen der grossen Ausreisehäfen wie Le Havre oder Hamburg. Dieser Reise dauerte etwa 2-3 Tage. Danach ging es per Schiff in 8-10 Tagen über den Atlantik nach New York oder einen der anderen Zielhäfen.
Quellen:
69: Bündner im Russischen Reich, Roman Bühler, 2003, , Verein für Bünder Kulturforschung,