Die Churer Mühlbäche

Durch das Stadtgebiet von Chur fliessen zwei natürlichen Flüsse, der Rhein und die Plessur. Seit rund 900 Jahren fliessen aber auch die beiden künstlich angelegten Mühlbäche durch Chur und versorgen die Stadt mit Wasser und Energie. Es sind dies der Obertorer und der Untertorer Mühlbach.

Sie werden im Sand gefasst und versorgen auf einer Länge von 8,5 km kleine und grosse Mühlen, Betriebe mit mechanischer und elektrischer Energie. Früher speisten die Mühlbäche die offen fliessenden Stadtbächlein, besorgten die Abwasserreinigung, spendeten Wasser zum Löschen der Brände sowie zum Bewässern der Felder und füllten bei Bedarf den Stadtgraben. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden in Chur eine kleine Zahl von Industriebetrieben wie Sägereien, Getreidemühlen oder Schmieden. Auch sie nutzten die Wasserkraft und siedelten sich deshalb längs der beiden Mühlbäche an.[51]

Gerber, Kürschner und Fellmacher betrieben ihr Handwerk ausserhalb der Stadtmauer beim Gerbertor, wie das Metzgertor beim Arcas auch bezeichnet wurde. Vom Mühlbach bezogen sie sauberes Wasser, während das verschmutzte Wasser samt den Abfällen in die nahe Plessur verschwanden.


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Quellen:

68: Bündner im Russischen Reich, Roman Bühler, 2003