Der Daleu Friedhof und die Köhlschen Denkmäler

Im Jahre 1862 wurde in Chur der Daleu Friedhof eröffnet. Der bisher genutzte Scaletta-Friedhof wurde zum Stadtgarten umgebaut, viele der Grabplatten zieren auch heute noch dessen Mauern. Auf diesem Friedhof sind seit seiner Gründung auch die Gräber vieler Churer Adelsgeschlechter angelegt worden. Und auch verschiedene Denkmäler mit Bezug zu den Köhls sind auch heute dort noch zu finden.

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Auszug Hemmi Stadtplan 1870 mit Lage der Denkmäler (StAC E 0214)


Grabstätte 10056-10057: Köhl-Gamser-Kratzer

Inschrift: «Hier ruht mit ihrem Söhnlein Jac. Edu. Frau Major M. Margaretha Gamser geb. v. Köhl. *28. Aug. 1848 †30. März 1875. Katharina Kratzer *1. Dez. 1890 3. Sept. 1976»

Oberhalb der Inschrift ist das Wappen der Familie Gamser angebracht.

Menga Margaretha von Köhl war die Tochter vom Churer Stadtvogt Oberst Sebastian von Köhl und Margaretha Zinsli. Sie heiratete 1872 Major Eduard Gamser und starb bei der Geburt des ersten Kindes, Jacob Eduard Gamser.

In der selben Grabstätte wurde auch Katharina Kratzer, Tochter der Margreth Anna Katharina Köhl und des Jakob Kratzer, beigesetzt. Margreth Anna Katharina Köhl war die Tochter des Johann Jakob Köhl und die Nichte von Menga Margaretha von Köhl. Sie starb unverheiratet und ohne Nachkommen.

Link:
de.findagrave.com/memorial/240697886/margaretha-gamser

Grabplatte Köhl von Rogister Daleufriedhof

Grabdenkmal Köhl-Gamser-Kratzer. (Bildarchiv Markus Köhl)


Grabstätte 10058-10059: Köhl-Kratzer

Inschrift: «Familen Denkmal Köhl von Rogister. Hier ruht im Herrn Gustav Joh. Luz. Köhl, geb. den 9 Sept. 1846, gest. den 14 Juni 1866 – Fräulein Katharina Elisabeth Köhl, geb. den 22. November 1854, gest. den 23. Februar 1900 – Elisa Mathilde Kratzer, geb. d. 30. März 1884, gest. d.15. April 1916»

Oberhalb der Inschrift ist das Wappen der Familie von Köhl angebracht.

Gustav Johann Luzius Köhl war der Sohn vom Churer Stadtvogt Oberst Sebastian von Köhl und Margaretha Zinsli. Er starb mit nur 19 Jahren an Auszehrung (vermutlich an einer Krebserkrankung), unverheiratet und ohne Nachkommen.

Katharina Elisabeth Köhl war die jüngste Tochter von Oberst Sebastian von Köhl und Margaretha Zinsli und Schwester des oben genannten. Sie starb unverheiratet und ohne Nachkommen.

In der selben Grabstätte wurde auch Elisa Mathilde Kratzer, Tochter der Margreth Anna Katharina Köhl und des Jakob Kratzer, beigesetzt. Margreth Anna Katharina Köhl war die Nichte von Gustav Johann Luzius Köhl. Sie war von Geburt an behindert, was auch als Grund für ihr Ableben angegeben wurde. Sie starb unverheiratet und ohne Nachkommen.

Grabplatte Köhl von Rogister Daleufriedhof

Grabdenkmal Köhl-Kratzer (Bildarchiv Markus Köhl


Grabstätte 11169-11170: Köhl-Coaz

Inschrift: «Hier ruht in Gott Frau OberstLt Salome Coaz geb. Köhl gest im 80ten Jahre den 6 Mai 1871»

Salome von Köhl-Coaz, Tochter von Stadtwachmeister Peter Köhl und Dorothea Busch, war mit dem Berufsoffizier Johann Samuel Coaz verheiratet. Sie war die Mutter des bekannten Forstingenieur Johann Wilhelm Fortunat Coaz. Salome Köhl war eine Enkelin des Oberzunftmeister Bernhard von Köhl und entstammte somit auch der adligen Linie der von Köhl und von Rogister.

Ihr Grab wird auch hier erwähnt: SCALA 9: Hansmartin Schmid: Churer Grabmäler. Was uns die Grab- und Denkmäler der Friedhöfe Daleu und Hof erzählen. Chur: Tardis 2017

Vor dem Grabdenkmal liegt eine Platte auf welcher folgende Personen erwähnt sind:

  • Oberstleutnant S. Peter Coaz 1819-1880 (Ehemann)
  • Dr. H.C. Johann W. Coaz, Eidg. Oberforstinspektor, 1822-1918 (Sohn)
  • Clara M. Coaz, 1855-1919 (Tochter von Johann Wilhelm Coaz)
  • Carl A. Coaz-Wasalli, 1864-1931 (Sohn von Johann Wilhelm Coaz)
  • Irma I.F. Coaz-Wassali 1879-1940 (Ehefrau von Carl Anton Coaz)
  • Irma E. Coaz, 1901-1949 (Tochter von Carl Anton Coaz)
  • Albert I. Coaz, Dr. Geol. 1903-1941 (Sohn von Carl Anton Coaz)
  • Erica Eva Coaz, 1908-1962 (Tochter von Carl Anton Coaz)

Links:
de.findagrave.com/memorial/240698059/salome-coaz

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Familiengrab 10330-10335: Familie Köhl von Bergün

Gleich mehrere Denkmäler erinnern an die aus Bergün stammenden Köhls

Es sind dies die Denkmäler für den Organisten Carl Köhl-Probst (1855-†1919), den Hotelier Friedrich Hermann Köhl (1828-†1899), dessen Ehefrau Fanny Luise Julie Dupuis (1844-†1906) und der Pflegemutter, dem Churer Stadtarzt Dr. med. Emil Köhl (1857-†1924), seinem Sohn Chefarzt Dr. med. Hermann Köhl (1881-†1957) sowie Reto und Nina Flurin-Köhl.

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10741-10742: Dr. med. Merz

Hier handelt es sich um die Grabstätte des Dr. Friedrich Merz, Halbbruder von Peter Köhl und Sohn vom Handelsmann Johann Nepomuk Merz. Friedrich besuchte in Chur die Kantonsschule, zusammen mit oben genanntem Emil Köhl. Er studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich Medizin und war danach in Chur ein namhafter Arzt, Initiator der Churer Gemeindepflege, Armen- und Gefängnisarzt und Gründungsmitglied der Samaritervereinigung in Chur. 25 Jahre gehörte er dem Schulrat, viele Jahre dem Grossen Stadtrat und dem Bürgerrat an.

Inschrift:

Dr. Med. F. Merz 1857-1914
Irma Merz 1894-1908
Emmy Merz-Berg 1863-1938
Emmy Merz 1886-1972

Oberhalb der Inschrift ist das Familienwappen angebracht. Dieses ähnelt dem Wappen der Familie Merz, Metzgern, 1839, von Menziken (AG).

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Grabdenkmal Dr. Friedrich Merz (Bildarchiv Markus Köhl)


Quellen:

1: SCALA 9: Hansmartin Schmid: Churer Grabmäler. Was uns die Grab- und Denkmäler der Friedhöfe Daleu und Hof erzählen. Chur: Tardis 2017

2: Friedhof Daleu, Schutzkonzept, Stadtgärtnerei Chur 1994


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