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Köhlsche Güter

Elisabeth, Tochter des Schreiners Christian Köhl

Elsbeth war die Schwester von Eva Köhl, der Hoteliere. Elsbeth wohnte bis zum Tode ihres Vaters mit diesem Zusammen. Die restlichen Jahre bis 1944 wohnte sie dann im Haus im Lürlibad bei ihrer Schwester Eva. Sie war unverheiratet und hat kaum Spuren in den Protokollen der Stadt Chur hinterlassen. Ich bin bisher davon ausgegangen dass sie vor allem in Haushalt mithalf und ihre greisen Eltern pflegte. Diese Annahme stellt sich nun als nicht korrekt aus. In einem Protokoll der Vormundschaftsbehörde bin ich darauf gestossen dass Elsbeth "schwachsinnig" war. So wurden Personen bezeichnet mit verminderter Intelligenz. Als solche wurden auch Menschen mit dem Down Syndrom eingestuft. Welche Einschränkung Elsbeth hatte konnte ich nicht ermitteln. Sie scheint aber von Ihren Eltern und Geschwistern bis zu ihrem Lebensende gut umsorgt worden zu sein.

Das Köhlsche Plessurgut

Um 1684 kaufte Bürgermeister Bernhard Köhl ein Gut an der Plessur. Dieses Gut bestand aus Wiesen, Acker, Baumgarten und einem Haus.

Bernhard vererbte dieses Land an seinen Sohn, Bernhart Köhl (1661-†~1727) – der Pfarrer. Dieser wiederum vererbte es seinem Sohn, Bernhard von Köhl (1693-†1762) – Hauptmann & Oberzunftmeister. Nach dessen Tod 1762 erbte es dessen Sohn, Christian Köhl (1755-†1807) – Wachtmeister von Chur. Seine Erben stritten um das Erbe und so wurde das Köhlsche Plessurgut 1816, nachdem es 134 Jahre im Besitz der Familie Köhl gewesen war, an Jakob Marx verkauft.

1857 kaufte sich Sebastian von Köhl, (1793-†1857) - Oberst und Stadtvogt kurz vor seinem Tod das Köhlsche Plessurgut zurück. Das Gut sollte nun für weitere 35 Jahre im Besitz der Familie Köhl bleiben und wurde laufend vergrössert. Nach dem Tod von Simeon Arnold Bernhard Köhl, dem letzten Adligen von Köhl in Chur, verkaufte 1892 seine Witwe, Hulda Leuch das Köhlsche Plessurgut.

Strasse 1937: Grossbruggerweg 3
Strasse 2006: Industriestrasse 18 und 20

Das Köhlsche Büchel

Auch hier konnte ich nun die genaue Lage dieses Gutes ermitteln: Das Köhlsche Büchel (auch Bühl oder Felsenau genannt) ist ein Gut gelegen an der Plessur auf der Grossbrugger Wiese. Das Wohnhaus steht auf einem Hügel aus Schieferfragmenten, welches Felsenköpfe sind die aus dem Geschiebe des Rheintales hervorragen oder Reste eines alten Bergrutsches sind.

1826 kaufte Ratsherr Johann Jakob dieses Gut für 2400 Gulden von Joseph Elbin ab. Johann Jakob vermachte das Gut seinem Sohn Sebastian von Köhl, (1793-†1857) - Oberst und Stadtvogt und seiner Tochter Margreth. Der wohlhabende Sebastian kaufte dann weitere Grundstück hinzu und übernahm 1836 den Anteil seiner Schwester. Er war nun alleiniger Besitzer des umfangreichen Gutes. Sebastians vermachte seiner Tochter Menga Margareth, welche bei seinem Tode 7 Jahre alt war, das Gut. 1870 renovierte dann Menga Margareth das Wohnhaus, zusammen mit ihrem Verlobten, Major Eduar Gamser. Menga Margareth verstarb aber kurz darauf. Der Besitz ging an ihren Mann Eduar Gamser. Die Erben verkauften das Gut 1891 für 65000 Gulden. Das Gut war somit 70 Jahre im Besitz der Familie Köhl.


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