Stammtafel SKN Knuchel Chur

Stammtafel der Fam. Knuchel von Chur

Stammtafel SKN

Um 1907 kam der Schreiner Johannes Knuchel nach Chur. Er stammte aus Jegenstorf/Iffwil im Kanton Bern und war der einzige Sohn des Schreiners Jakob Knuchel. Sein Vater war vermutlich schon in jungen Jahren gestorben. Er dürfte für kurze Zeit als Schreiner in Chur gearbeitet haben und heiratete 1907 Ursula Gmelin (1889–?), Tochter von Gustav Adolf Gmelin (1863–1939) und der Ursula Köhl (1866–1929). Das frisch vermählte Paar scheint sich aber nicht in Chur niedergelassen zu haben.

Die Möbelfabrik an der Sägenstrasse 83 in Chur
1861 erstellte Baumeister Peter Hatz neben der Säge am Mühlbach eine neue Möbelfabrik. Um 1880 verkaufte er diese an die Witwe von Georg Färber. Es scheint, dass Georg Färber die Möbelfabrik von Hatz gepachtet hatte.

Die Ankunft des Gustav Adolf Gmelin
Gustav Adolf Gmelin entstammte einem schwäbischen Geschlecht, dessen Ursprünge bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts belegt sind. 1884, nur 21 Jahre alt, kam er nach Chur und pachtete die Möbelfabrik Färber & Cie an der Sägenstrasse von der Witwe des Georg Färber. Gustav Adolf wohnte im Haus an der Sägenstrasse 83, gleich neben der Möbelfabrik. Gustav Adolf war nicht nur ein guter Handwerker, sondern auch ein talentierter Geschäftsmann. Er bewarb sogleich seine Dienstleistungen und die Möbelhalle. Dort dürfte er dann auch Christian Köhl (1837–1922) und seine älteste Tochter, Ursula, kennengelernt haben. In Letztere verliebte sich der tüchtige Schreiner. Und so kam es, dass Ursula und Gustav 1886 heirateten und in der Wohnung beim Schreinereibetrieb zusammenzogen. Ursulas Geschwister, Christian und Elisabeth Köhl wohnten auch im Wohnhaus an der Sägenstrasse 83. Christian Köhl jun. Absolvierte dort wohl auch seine Lehre zum Möbelschreiner. 1896 gründete Gustav Adolf Gmelin mit Herrn Ender die Gustav Gmelin & Ender Bau- und Möbelschreinerei an der Sägenstrasse 83. Sechs Jahre später, also 1902, trat Ender aus dem Geschäft aus. Im gleichen Jahr erwarb Gustav Adolf Gmelin ein Grundstück an der Calandastrasse 25 und baute eine neue Schreinerei.

Am 11.1.1908, wurde der erster Sohn von Johannes und Ursula, Johann Knuchel, in Chur geboren. Kurz danach, am 29.2.1908, meldete sich Johannes Kuchel in Chur an und sollte nun dort auch bleiben. Das Paar wohnte im Titthof an der Tittwieserstrasse, nur wenige Meter von der neuen Möbelschreinerei entfernt. Er dürfte nun auch in den Betrieb des Gustav Adolf Gmelin eingetreten sein. 1911 wurde Tochter Elsa Marie geboren. Die Familie zog nun in die Churer Altstatt, in das Haus zum Rebstock beim Ochsenbrunnen. Ein weiterer Sohn, Fritz Knuchel, wurde 1916 geboren. 

Johannes Knuchel übernimmt den Betrieb
Johannes Knuchel wurde 1920 sogar Geschäftspartner der Firma, die sich fortan Gmelin & Knuchel, Mechanische Schreinerei, nannte. Der wohlhabende Möbelfabrikant Gmelin liess sich 1920 in Chur einbürgern. Die Familie Knuchel schin sich in der Churer Altstadt wohl zu fühlen und zog in das benachbarte Haus

1927 verkaufte Gustav Adolf Gmelin (64) seinen Betrieb für sFr. 32’000 an seinen Schwiegersohn Johannes Knuchel. Seine beiden Söhne, Hans und Fritz Knuchel, traten in die Fussstapfen ihres Vaters und arbeiteten ebenfalls im elterlichen Betrieb. 1944 wurde dann die Kollektivgesellschaft Johann Knuchel und Söhne, Mechanische Schreinerei, gegründet. 1951 trat Hans Knuchel aus dem Geschäft aus und Fritz Knuchel führte die Schreinerei als Einzelfirma weiter. Im Jahr 1971 gründete Fritz Knuchel eine Kollektivgesellschaft mit seinem Sohn Fritz. Aus der Fritz Knuchel, Bau- und Möbelschreinerei wurde neu die Fritz Knuchel & Co., Bau und Möbelschreinerei. 1981 machte Fritz Knuchel zusammen mit seiner Frau Heidi Mengelt aus der Kollektivgesellschaft eine Aktiengesellschaft. Die Fritz Knuchel AG, Bau und Möbelschreinerei, war geboren. Die Nachkommen des Johannes Knuchel betreiben auch heute noch die Schreinerei Knuchel AG an der Felsenaustrasse 23B in Chur. 1997 trat Sohn Urs in den väterlichen Betrieb ein. Nach bestandener Meisterprüfung durfte das Geschäft nun auf zwei fachkompetente Schreinermeister zählen. Nach einigen „Lehrjahren“ im Betrieb übernahm Urs Knuchel am 28. Juni 2003 die Geschäftsleitung von seinem Vater Fritz. Im November 2010 erfolgte der Spatenstich für das neue Firmengebäude der Knuchels in Chur. Zehn Monate später wurde der Neubau an der Felsenaustrasse 23B bezogen. Ein neues Firmenlogo sowie die Namensänderung auf Knuchel AG unterstrichen den frischen Wind, der in der 1884 gegründeten Schreinerei Einzug hielt.

Stammtafel der Fam. Knuchel von Chur

Quellen:

  • StAGR, Bürgerregister S. 38.
  • StAGR, CB VI 202-32 A402 Nr. 90: Eheregister Knuchel-Gmelin.
  • Steuerdeklaration 8.7.1927, Steuerverwaltung.
  • StadtAC, N 252: Köhl, Markus: Stammtafeln Churer Bürgerfamilien.
  • familysearch.ch
  • Webseite Knuchel AG


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Schreinerei Knuchel